Am 01.01.2007 wurde die Luftlandepionierkompanie 270 an den Standort Seedorf versetzt. Ihr Weg führte von der Ruhr (1973 Aufstellung in Iserlohn), über die Weser (1982 Minden) und die Hunte (1992 Wildeshausen, dort Zusammenschluss mit der Panzerpionerkompanie 310) an die Oste im Landkreis Rotenburg Wümme.
Ebenso wie das Fallschirmjägerregiment 31 und die Luftlandeaufklärungskompanie 310 gehört die Luftlandepionierkompanie zu den Truppenteilen der Luftlandebrigade 1 “Saarland“.
Die Soldaten der Luftlandepionierkompanie 270 sind Fachleute. Hier treffen bautechnische Berufe wie Maurer, Gas- und Wasserinstallateure, Dachdecker und Elektriker auf Sprengmeister oder Kampfmittelbeseitiger. Dies ist der Grund, warum die Kompanie zu einem Großteil aus Unteroffizieren mit und ohne Portepee besteht, welche Dienstzeiten zwischen 8 und 25 Jahren versehen. Aber auch die Mannschaftssoldaten sind Spezialisten in ihren Berufszweigen an Baumaschinen und Motorbooten. Nur durch das Mischen der verschiedenen Fachleute kann das breite Aufgabenspektrum unserer besonderen Pionierkompanie abgedeckt werden.
Hier gehört das:
FÖRDERN DER EIGENBEWEGUNG
HEMMEN DER BEWEGUNG DES FEINDES
ERHÖHEN DER ÜBERLEBENSFÄHIGKEIT
BEITRAG ZUM LAGEBILD
Für diese Aufträge steht den Soldaten der Luftlandepionierkompanie 270 eine Vielzahl von unterschiedlichstem Gerät zur Verfügung. Dies beginnt bei einfachen Werkzeugen für den Tiefbau und geht über Geräte wie Kettensägen, Bagger, Schwenklader und Kipper hin zu Schlauchbooten mit Außenbordmotoren. Auch Roboter zur Erkundung und Bearbeitung von Kampfmitteln, sowie Metalldetektoren und Sonden zum Auffinden von Minen und Kampfmitteln werden durch Fachkräfte der Kompanie genutzt. Neben all diesem speziellen Gerät beherrschen die Pios der Luftlandebrigade 1, auch die Fahrzeuge Waffen und Funkgeräte der Fallschirmjägertruppe, um mit diesen in allen Situationen Schritt halten zu können und diese in allen Lagen unterstützen zu können.
So ausgestattet und ausgebildet sind die 270er in der Lage, ihren Einsatzraum im Lufttransport mit Hubschraubern und Flugzeugen, im Fallschirmsprung oder durch Abseilen aus Hubschraubern zu gewinnen und in allen Operationsarten eingesetzt zu werden.
Um unsere Fallschirmjäger wirklich bei allen Aufgaben und in allen Lagen unterstützen zu können, wird besonders leistungsfähiges Personal der Luftlandepionierkompanie 270 zu Soldaten mit Erweiterter Grundbefähigung (EGB) ausgebildet, so dass die Fallschirmjäger der spezialisierten Kräfte des Heeres mit Erweiterter Grundbefähigung und Spezialkräfte der Bundeswehr nicht auf ihre Unterstützung verzichten müssen.
Bewehren musste sich die Kompanie schon in vielen Einsätzen. Dies begann schon auf dem Balkan als Teil von KFOR und setzte sich in den Jahren in Afghanistan fort. Von Kabul über Mazsar-e-Sharif und Kunduz bis Feyzabad war die Kompanie im Trupprahmen oder geschlossen als Kompanie eingesetzt und bewährte sich mit ihren vielen Spezialisten und Fachleuten aufs Beste.
Auch im Inland ist die Luftlandepionierkompanie engagiert. So erhält sie eine Paten-schaft zur Nachbargemeinde Seedorf seit 2007. Sie unterstützte die Neugestaltungder Freizeiteinrichtungen der Samtgemeinde Zeven im „Großen Holz“ und unterhält eine Partnerschaft mit dem Kindergarten und der Schule der „Lebenshilfe Selsingen“.
Zusammenfassend ist festzustellen: in den zurück liegenden acht Jahren ist die Kom-
panie am Standort Seedorf angekommen und hat ihre neue Heimat gefunden, obwohl zahlreiche Übungen und Einsätze sie ständig durch Deutschland, Europa und die Welt reisen lässt.